Dorfkirche Niewisch
Zur Baugeschichte:
Die Kirche ist ein rechteckiger Feldsteinbau, der an der Ost- und Westseite je einen Zugang (Portal) hat. Der mit einem Satteldach versehene Sakralbau wurde im späten Mittelalter (15. Jahrhundert) errichtet. Am 18.Juli 1783 wurde die Kirche von einem Blitzschlag getroffen und musste neu aufgebaut werden. Der damalige Pfarrer Christian Friedrich Schneider schrieb dazu in das Kirchenbuch:
"Am 18 Juli des Monats July, wurde Abends gegen 6 Uhr durch einen Wetterstrahl hiesiger Thurm angezündet und brandte nebst der Kirche bis auf den Grund ab, so dass weiter nichts als das Mauer Werk stehen blieb, welche drey schönen noch aus dem alterthum herrührende Glocken, gänzlich zerschmolzen sind..."
Die Wiedereinweihung mit einem Taufgottesdienst fand dann am 1. Advent im Jahr 1784 statt.
Die Korbbogenfenster an der Süd-, Nord- und Ostseite stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus der Kirche (nach 1783).
Im Turm hängt eine Glocke aus dem Jahr 1787. Sie wurde in Bautzen von Johann Gottlob Gold gegossen.
Die Kirche hat einen quadratischen eingezogenen Westturm mit einer verschieferten barocken Haube. Die Schiefereindreckung wurde Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erneuert. Abgeschlossen wird der Turm durch eine Spitze, die aus einer Kugel – sie wurde im Mai 2001 erneuert – und einer Wetterfahne besteht.
Zur Ausstattung:
Der hölzerne gefasste Kanzelaltar datiert aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Er hat einen polygonen Kanzelkorb. Bekrönt wird der Kanzelaltar von einer vergoldeten (halben) Strahlenglorie.
An seinem Fuße prangen die Worte: „Dein Reich komme“. Dieser Schriftzug wurde Ende 2015 auf Grundlage restauratorischer Nachforschungen wieder aufgebracht.
Der Altar wird von einem kleinen hölzernen Kruzifix geschmückt. Es datiert aus dem Jahre 1787.
Rechts hinter dem Kanzelaltar befindet sich ein Opferkasten. Er ist aus Eiche gearbeitet und mit Eisenbeschlägen versehen. Der Opferkasten entstand im 16. Jahrhundert.
Das hölzerne Lesepult (rechts vom Altar) wurde im Jahre 2000 vom Pieskower Tischler Dietmar Hahn gefertigt.
Die gußeiserne Taufe, die halblinks vor dem Altar steht, ist achtseitig und datiert aus dem 19. Jahrhundert.
Die Kirche hat eine umlaufende Empore, die von Pfosten getragen wird. Die Westempore ist halbrund vorschwingend. Auf der Westempore steht die Orgel. Das Instrument hat ein Manual, Pedal und zehn Register.
Mitte der 90er des vergangenen Jahrhunderts wurde das Kircheninnere neu ausgemalt.
Im Innern hat die Kirche eine gewölbte Bretter-Decke. Eine Besonderheit ist der herabziehbare Kronenleuchter mit Kerzen in der Mitte, welche zu jedem Gottesdienst angezündet werden.